Sonntag, 20. März 2011

Heute kommt Besuch aus Brasilien, Daniel und Pedro haben sich eine Pizza gewünscht

In Brasilien scheint man sehr viel Pizza zu essen, denn Daniel und Pedro haben gleich "Pizza" gerufen, als ich sie fragte, was ich für unseren Abend vorbereiten soll.

Nun denn, dann mache ich meine Auberginen-Parmesan-Pizza, vielleicht ist das mal ein neues Rezept für die beiden:

Wie schnell Hefeteig gezaubert wird, habe ich euch schon einmal in meinem Blog erzählt, wenn ihr es noch nicht gelesen habt, dann solltet ihr das tun.

Denn, keine Angst vor selbstgemachtem Hefeteig!

Ihr braucht für die Pizza (ich habe eine große, runde Pizzaform aus Kalifornien mitgebracht, das Rezept könnt ihr auch für ein normales Backblech nehmen):

500 g             Mehl Type 405
250 ml           lauwarmes Wasser
1 Würfel        frische Hefe
1 Prise            Zucker
1 Tl                  Salz
2 Tl                  besonders gutes Olivenöl

Mehl in eine Rührschüssel geben, Hefe mit dem Zucker im lauwarmen Wasser verrühren, bis sie aufgelöst ist, mit dem Olivenöl in die Rührschüssel gießen und das Salz hinzufügen. Alles zu einem homogenen Teig verrühren. Sollte er noch zu nass sein, noch etwas Mehl dazugeben, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst. Noch etwas Mehl drüberstäuben und als Kugel rausnehmen.
Sofort auf das bemehlte Backblech legen und etwas Olivenöl drüberschütten, damit ihr mit den Händen den Teig auf dem Blech verteilen könnt.

Ist das komplette Backblech ausgefüllt, bereiten wir den Belag vor.

Wir brauchen:

1 mittelgroße               Aubergine
2 Tl                                 Olivenöl

2 Dosen                        gewürfelte Tomaten
2 große, rote               Zwiebeln
2                                     Knoblauchzehen
1-2                                  Mozzarellakugeln
150 g                              geriebenen Käse
5 Tl                                 Kapern 
Basilikum, frisch
150 g                               Parmesankäse gehobelt



Zuerst schneidet ihr bitte die Aubergine in ganz kleine Würfel, nachdem ihr sie geschält habt. In 2 Tl Olivenöl anbraten, bis die Stücke weich und leicht gebräunt sind.
Verteilt die Tomaten auf dem Pizzateig und spart den Rand aus. Die Zwiebeln in Streifen schneiden, den Knoblauch in dünne Scheiben.
Alles über die Tomatenmasse geben, ebenso Basilikumzweige.
Salz und Pfeffer nicht vergessen!
Kapern verteilen, die Auberginenstückchen ebenfalls, dann den geriebenen Käse drüberstreuen, die Mozzarellascheiben dekorativ anordnen.

Schiebt die Pizza für 5 Minuten in den auf 50 Grad vorgeheizten Backofen, damit der Hefeteig sich etwas entwickeln kann, stellt dann die Temperatur hoch auf 200 Grad.

Beobachtet den Verlauf, denn manche Öfen backen unterschiedlich.

Wenn die Pizza am Rand leicht braun ist, könnt ihr sie rausholen.

Plant insgesamt 25-30 Min. für die Backzeit ein!

Kurz vor dem Servieren frische Basilikumzweige auf der Pizza verteilen und natürlich auch die gehobelten Parmesanspäne.
Ein frischer Tomaten-Avocado-Zwiebelsalat mit einem Olivenöl-Essig-Dressing schmeckt besonders gut dazu.
Serviert die Pizza und stellt euer bestes Olivenöl dazu, denn manche mögen es besonders gern, frisches Öl über die Pizza zu gießen.

Ein tiefdunkler Rotwein unterstreicht den mediteranen Geschmack!

Glastonbury - Somerset

Den Namen "Somerset" muss man erst einmal langsam auf der Zunge zergehen lassen.

Somerset ist eine Grafschaft im Südwesten Englands. Diese sanfte Hügellandschaft verführt mich sofort, eine schöne CD einzulegen, während ich über die schmalen Straßen dieser Postkartenidylle mit meinem Auto gleite.
Ja, man sollte sich Zeit nehmen, denn jeder Winkel bietet malerische Momente, eine unberührte Natur, schenkt Ruhe und Gelassenheit.

Mein treuer Freund auf Rädern trägt mich sicher an meinen Lieblingsplatz, einem wirklich einzigartigen Ort, den es bestimmt nicht noch einmal gibt, nach Glastonbury.
Ich weiß bis heute nicht, wie es sein kann, dass sich das persönliche Befinden sofort ändert, wenn man diesen spirituellen Ort besucht.
So viel Freundlichkeit und Fröhlichkeit auf den Gesichtern der Leute, man fühlt sich wie unter Sternenmenschen, anders kann ich es nicht ausdrücken.

Ist es vielleicht die in Gedanken versunkene, ältere Frau, die mit ihrem Sonne-, Mond-, und Sternestock und ihrem dunkelroten Samtumhang ihres Weges geht, die meine Blicke anzieht, oder die ihr nachwinkende Tochter, liebevolle Worte zur Mutter rufend, oder sind es die Menschen, die sich herzlich auf den Gehwegen umarmen, vielleicht auch die singenden und pfeifenden Kinder, die fröhlich hüpfend die Straße überqueren?
Ich fragte Carey bei meinem ersten Besuch in Glastonbury, ob ich das nur empfinde. Nein, bestätigte sie, wir leben die Gemeinschaft in unserem Glastonbury, war ihre Antwort, wir sind alle glücklich und fühlen uns tief verbunden.
Glastonbury behauptet von sich, das sagenumwobende "Avalon" zu sein. Das ist nicht nur wegen der Glastonbury Abbey, wo König Artus mit seiner Frau Guinevere ihre Grabstätte haben, sondern auch wegen des Heiligen Dornbuschs, der zweimal im Jahr Blüten trägt.
Die Abbey fiel leider dem Niedergang der englischen Klöster zum Opfer und wir können heute nur noch an den eindrucksvollen Mauern der erhabenen Überreste in der Sonne sitzen und von alten Legenden träumen und uns für kurze Zeit in mögliche Geschichten verlieren.
So viel Glück und ein Gefühl von Heimat habe ich selten erlebt, wie in  Glastonbury. Die Landschaft, die Leute, die Sagen, die friedliche und gemeinschaftliche Umgebung fasziniert mich noch heute und ich trage die Stimmung jeden Tag in mir.

Diese Stadt lebt ein friedliches Dasein. So ist es nicht verwunderlich, zu sehen, wie jeder auch noch so seltsame und individualistische Mensch akzeptiert wird.
Ob es nun ein Mann ist, der auf dem Boden sitzt und seine Eindrücke in ein Buch zeichnet, oder extra für einen kranken Mann ein kleiner Tisch im Café herausgeholt wird, weil er ja immer kommt und malt oder schreibt.
Erstaunt sein sollte man auch nicht, wenn man seine neu gekauften keltischen Tarotkarten betrachtet, den Kaffee dabei genießend, und angesprochen wird, ob man ein Tarot legen könne.
Ich begebe mich in Richtung Glastonbury Tor.

Ganz oben auf dem konischen Berg befindet sich nur noch der Turm von St. Michael´s. 
 "Tor" bedeutet Berg, Erde.

Eine stille Wanderung an vielen Schafen vorbei, steil ansteigend bei leichtem Abendnebel, lässt ein mystisches Gefühl in mir wach werden.

Eine geheimnisvolle Begegnung mit der Natur Somersets. Man sieht die Menschen, die meditativ diesen sehr hohen Hügel ersteigen, in sich gekehrt, still. 
Leise Trommelmusik, ein feierliches Beieinander, hier der Mann, der seine eigenen Weintrauben verteilt, da die Frau, die sich ruhig an die stillen Mauern kauert, eine Begegnung tiefen Friedens, tiefer Verbundenheit, den Augenblick des Sonnenuntergangs erwartend.

Der Himmel glüht im Abendrot über den leichten Hügeln Somersets, die Stille verbindet, die Sonne verabschiedet sich. Ruhig, hoheitsvoll und bescheiden versinkt sie, um uns am nächsten Morgen wieder ihre Wärme und Geborgenheit zu spenden, die Nacht verheißend. 

Gemeinsam verlässt man diesen zauberhaften Platz, gedankenverloren und mit einem tiefem Glücksempfinden.

Normalerweise besucht man spirituelle Plätze und wird sehr bald wieder mit der Wirklichkeit konfrontiert. Nicht in Glastonbury!
Die traumhafte Umgebung des schönen Bed and Breakfasts "Chestnut" (http://www.glastonburyaccommodation.com/ ) wiegt mich in einen heilsamen und langen Schlaf.

 "Chalice Well" ( http://www.chalicewell.org.uk/), ein Kleinod in Somerset, mit einer legendären Quelle und knorrigen, alten Apfelbäumen, auf denen man sitzen kann, einen frisch gepflückten Apfel genießend. Die fernen Kirchenglocken, die den Morgen begrüßen. Ein Garten der Ruhe und Besinnung, mitten in Glastonbury. So beginnt mein zweiter Tag.

Ein Spaziergang durch Glastonbury verführt mich, ins Hundred Monkeys zu gehen.

Im "Hundred Monkeys Café" bekommt man organic food, viele vegetarische Gerichte, Sandwiches, Kuchen und natürlich den englischen Coleslaw, nach einem traditionellen, englischen Rezept hergestellt.

Ich erinnere mich noch an meinen Besuch vor nicht all zu langer Zeit, da habe ich bei Carey im "White House B&B" gewohnt, das war so gemütlich (www.theglastonburywhitehouse.com), weil Carey mir gleich ein Gefühl des "Zuhause Angekommenseins" gegeben hat.

Abends im veganen Restaurant "Galatea"(www.cafegalatea.co.uk) durfte ich mein erstes veganes, traditionelles, englisches Sonntagsessen genießen. Unglaublich diese Symphonie der Gewürze und Zutaten!

Den Yorkshire Pudding musste ich gleich in Deutschland ausprobieren (gelingt besonders gut in einer Muffinform). Den veganen Braten, die gebackenen Kartoffeln, das Gemüse und eine umwerfende braune Soße habe ich gleich nachgekocht, als ich wieder hier war.
Nach diesem gemütlichen Dinner bin ich glücklich durch das abendliche Glastonbury in meine ruhige Bleibe gegangen.

Bei Chris und Jane im Chestnut B&B konnte ich auf der wunderschönen Terrasse in der Sonne mein vorerst letztes "English Breakfast" in Glastonbury geradezu zelebrieren.
Die liebliche Hügellandschaft Somersets hat mir dabei zugesehen. 
Jane hat mir noch "Reiki" gegeben und fand, dass ich in unglaublich guter Balance sei. Wie auch anders, nach zwei Tagen keltischer Mystik und Spiritualität!

Auf dem Weg zu Shakespeares Heimatstadt Stratford-upon-Avon habe ich noch kurz in Wells gehalten.
Wells ist die kleinste Stadt Englands mit nur 10 000 Einwohnern.
Die lebendige Stadt ist auch sehr bekannt wegen seiner mit vielen Statuen bestückten, beeindruckenden Kathedrale.

Ein Spaziergang durch Wells ist unglaublich spannend.
Es gibt viele schöne Läden, Kaffeeplätze und nette Menschen. Einfach mal hinfahren, - es lohnt sich!!