Donnerstag, 23. Februar 2012

Der kleine Urknall




Es könnte auch eine Haribotüte sein, um Unterschiedlichkeit oder Sichtweisen darzustellen. Verschiedene Donuts, Haribos, Menschen, Kulturen, Denkweisen. Es gibt sicher bessere Vergleiche, aber die kennen wir bereits.
Mit Vielfalt müssen wir uns jeden Tag auseinandersetzen.
Sehr oft verzweifeln wir, weil uns die neuen Meldungen aus Funk und Fernsehen aus der ganzen Welt so erschlagen, dass wir jedes einzelne Ereignis nicht mehr verarbeiten und durchdenken können, weil schon das nächste Unglück oder die weitere Korruption stattfand.
Manche politischen Entwicklungen können wir nicht nachvollziehen, da jede Kultur einen anderen Hintergrund hat, jeder unter anderen Umständen aufgewachsen ist.
Dieses andere Denken und Handeln müssen wir respektieren und achten.
Oft verstehen wir die jetzige Weltsituation nicht und wir wollen sie ändern, aber wie? Verzweiflung tut sich in uns auf, weil es doch eigentlich so einfach sein könnte, das Miteinander, das Füreinander. Aber hier zeigt sich wieder diese Unterschiedlichkeit im Denken und Handeln.
Da es unmöglich sein würde, alleine die Welt auf friedliche Beine zu stellen, sollten wir einfach im Kleinen beginnen und versuchen, ein friedvolles Umfeld zu schaffen.
Diese Gedanken wirbelten mir in den letzten Monaten und Wochen durch den Kopf und brachten mich richtig in tiefes Nachdenken, es betrifft ja auch das eigene Leben.
Ich konnte alles nicht mehr so gut wegstecken, die Haut, über die ich strich, schmerzte.
Erzählte mir eine Freundin ihre Probleme, fing ich an zu weinen, ich war voller Tränen, sicher mussten sie raus, das erschreckte meine Freundin. 
Ich hatte in gewissen Situationen nicht mehr den Willen, wie immer zu sein, alles fiel mir schwer. Ich stellte alles infrage, fühlte mich von allem überwältigt. Nichts konnte mich mehr versöhnen. Man könnte sagen, es spitzte sich richtig zu, ich schien mich zu verlieren. Ich fand keinen Sinn mehr, in dieser Welt noch das Gute zu sehen.

Vor einigen Tagen fühlte ich mich gesundheitlich schlecht. Aus dem Nichts heraus kam etwas, das mich zur Ruhe zwang, ich hatte eine Lebensmittelvergiftung, ich wurde kurzzeitig aus der Bahn geworfen, einfach so.
Auch das noch! Ich grollte, akzeptierte es nicht und war richtig wütend. Ausgerechnet jetzt!
Das ging einige Tage, ich musste liegenbleiben, konnte nicht essen, verlor Pfunde und war einfach nur traurig.
Ich weiß nicht, was es war, aber nach einigen Tagen fing ich an, zu lesen, interessierte mich wieder für Dinge, die ich in letzter Zeit weggeschoben habe.
Viele Gedanken wurden hinterfragt, bezweifelt und drehten sich im Kreis, aber ich spürte, dass sich etwas bewegte, denn alles wurde klarer, deutlicher, fassbarer.
Langsam aktivierten sich meine Selbstheilungskräfte.
Ich befreite mich davon, die Welt retten zu wollen, den Weltfrieden einzufordern. Ich machte mich davon frei, mich für das Verhalten von gewissen Leuten verantwortlich zu fühlen, änderte meine Sichtweise, was unsere "untergehende" Welt angeht.
 "Du kannst die Welt nicht retten, aber du kannst durch dein friedvolles Verhalten dein Umfeld bereichern." 
Man kann lernen, nicht jeder Begebenheit eine Marke aufzudrücken, sie zu werten, oder gar zu verachten. Es kann nur von innen heraus kommen, hier immer deutlich ein NEIN zu sagen, wenn alte Denkmuster sich wieder zeigen wollen.
Es ist schön, wenn wir für andere Menschen da sein können, ohne zu erwarten, es je zurückzubekommen. Man darf nicht Zuhören in der Erwartung, dass auch einmal ein anderer Mensch bei deinen Problemen für dich da sein wird, denn dann kommt eine gewisse Forderungshaltung: Eine Hand wäscht die andere. Nein, das ist es nicht. Es ist der Moment, der sich in sich selbst schließt.
Es ist eigentlich immer nur die eigene Sichtweise der Dinge,um die es auf dieser Welt geht.
Man kann z.B. jahrelang seinen Partner so sehen, wie man ihn gerne hätte und zerbricht das Miteinander, fallen wir tief und sind enttäuscht, denn es war nicht die Person, die wir uns immer vorgestellt und gewünscht haben. Es war nur ein Bild, unser Wunschbild.
Das wurde mir auch sehr bewusst mit der Geschichte um unseren Bundespräsidenten.
Ich glaube, die Leute wollten ihn nicht so sehen, wie er eigentlich war, sie trugen ein anderes Bild von einem Staatsoberhaupt in ihrem Inneren, deshalb konnte er noch so lange bestehen. 

Das Schlüpfen in meine neue Haut, die nicht mehr schmerzt, die Erfahrung des kleinen Urknalls, der passieren musste, ist eine schöne Erfahrung für mich, die ich mit euch teilen möchte.
Ihr durchlebt gerade andere Dinge, über die ihr nachdenkt.
Ihr hattet während dieser Zeit andere Einsichten und Erkenntnisse und habt an euch gearbeitet und Ziele für euch gesetzt, die aus eurem Inneren kommen und richtig sind.
Das ist das Leben oder der kleine Urknall, den jeder in seinem Leben mehrmals zu spüren bekommt und diese Wandlung setzt uns wieder in eine Spur, die wir verfolgen, bis die nächste Erkenntnis kommt, von der wir profitieren können.
Und wenn wir vielleicht über ein friedliches Miteinander nachdenken, im kleinen Kreis, könnte sich das vielleicht auch auf unsere ganze Welt auswirken, denn die großen Dinge passieren mit kleinen Schritten.

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